Südwest-Steuerfahnder bitten Schweiz sieben Mal um Hilfe

Schweiz veröffentlicht Steuer-Verdächtige im Internet. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv
Schweiz veröffentlicht Steuer-Verdächtige im Internet. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv

Baden-Württemberg hat laut Finanzministerium in diesem Jahr bislang sieben Steuer-Auskunftsersuchen an die Schweiz gerichtet. 2014 seien es 15 Ersuchen gewesen, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Dabei handele es sich sowohl um Anfragen der Steuerfahndung auf der Suche nach Steuersündern als auch beispielsweise um Fragen der Betriebsprüfung. Im vergangenen Jahr habe Baden-Württemberg europaweit 43 Auskunftsersuchen versandt. Die Schweizer Steuerverwaltung präsentiert Namen möglicher deutscher und anderer ausländischer Steuerbetrüger im Internet. 

Sie werde von Amtshilfegesuchen der Steuerfahnder in diesen Ländern überhäuft und wolle die Betroffenen auf diesem Wege darüber in Kenntnis setzen, berichtete die Schweizer «Sonntagszeitung». Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid (SPD) kritisierte die Nennung von Namen: «Beim Kampf gegen Steuerhinterziehung geht es nicht darum, einzelne an den Pranger zu stellen, sondern darum, Gerechtigkeit im Sinne der großen Mehrheit der ehrlichen Steuerzahler herzustellen.»


Derweil gehen immer weiter Selbstanzeigen reuiger Steuerhinterzieher ein: Das Ministerium zählte bis Montag 1262 Selbstanzeigen im laufenden Jahr im Zusammenhang mit Kapitalanlagen in der Schweiz und in Liechtenstein. Die Finanzverwaltung schätzte die Mehreinnahmen daraus auf gut 39 Millionen Euro. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren rund 4700 Selbstanzeigen eingegangen mit damals geschätzten Mehreinnahmen von gut 74 Millionen Euro. Seit 2010 haben sich in Baden-Württemberg 28 715 Steuersünder selbst angezeigt. (DPA/LSW)