Endlagerung könnte erst in 150 Jahren abgeschlossen sein

Ein an einer Kette befestigtes Schild im atomaren Zwischenlager in Gorleben warnt vor Strahlung. Foto: Jochen Lübke/Archiv
Ein an einer Kette befestigtes Schild im atomaren Zwischenlager in Gorleben warnt vor Strahlung. Foto: Jochen Lübke/Archiv

Die bundesweite Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll und dessen Bau könnten sich nach Ansicht von Experten um Jahrzehnte verzögern und deshalb deutlich teurer werden. Eine Arbeitsgruppe der Endlager-Suchkommission sagt nach einem Bericht der «Frankfurter Rundschau» (Montag) in einem jetzt vorgelegten Papier voraus, dass das Projekt möglicherweise erst Mitte des nächsten Jahrhunderts abgeschlossen sein werde. 

Demnach erwarten die Experten das Einbringen des letzten Atommüll-Behälters erst «zwischen 2075 und 2130» und den «Zustand eines verschlossenen Endlagerbergwerks ... zwischen 2095 und 2170 oder später». Der Kommissionsvorsitzende Michael Müller (SPD) sagte der Zeitung, die Kosten dafür könnten deshalb in den nächsten Jahrzehnten auf 50 bis 70 Milliarden Euro ansteigen.


Die 33-köpfige Kommission aus Politikern, Fachleuten und Vertretern der Zivilgesellschaft hatte im Mai 2014 die Arbeit aufgenommen. Sie soll bis 2016 die Kriterien der Suche erarbeiten.


Bis 2031 soll ein Endlager gefunden sein. Grund sind die Zweifel an dem seit 1977 als einzige Option im Fokus stehenden Salzstock Gorleben. (DPA)