Kretschmann als erster Ministerpräsident an Gedenkstätte Grafeneck

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Gregor Fischer
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Gregor Fischer

Als erster Ministerpräsident Baden-Württembergs besucht Winfried Kretschmann (Grüne) heute die NS-Gedenkstätte Grafeneck auf der Schwäbischen Alb. Der Regierungschef wird im Dokumentations-zentrum empfangen und einen Kranz niederlegen, kündigte der Leiter der Gedenkstätte an. In einer Gaskammer auf Schloss Grafeneck wurden vor 75 Jahren erstmals in Deutschland Menschen systematisch industriell getötet. Insgesamt 10 654 geistig behinderte und psychisch kranke Menschen wurden hier innerhalb weniger Monate von den Nazis ermordet. 

«Unnütze Esser», «Defektmenschen», «seelenlose Menschenhülsen» waren die Bezeichnungen, die den Nazis für diese Menschen einfielen.


Die Nationalsozialisten sprachen von einem «Euthanasie»-Programm (griechisch: schöner Tod). Dem organisierten Massenmord an seelisch leidenden, körperlich oder geistig behinderten Menschen und chronisch Kranken fielen bis zum Kriegsende 1945 nach unterschiedlichen Expertenschätzungen insgesamt 120 000 bis 250 000 Menschen zum Opfer. (DPA/LSW)