Staatsanwalt: Ein Pilot war aus Cockpit ausgesperrt

Der Voice-Recorder der Germanwings-Maschine. Foto: BEA
Der Voice-Recorder der Germanwings-Maschine. Foto: BEA

Marseille/Düsseldorf (dpa) - Einer der beiden Piloten der abgestürzten Germanwings-Maschine war zum Zeitpunkt der Katastrophe aus dem Cockpit ausgesperrt. Das hat ein Düsseldorfer Staatsanwalt bestätigt. Auch der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin hat eine Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen zum Germanwings-Absturz begonnen. Robin hatte zuvor die aus Düsseldorf und Barcelona angereisten Hinterbliebenen der 150 Todes-opfer informiert. Nach Angaben Robins wurde am Mittwochnachmittag mit der Bergung der Toten begonnen.

Jetzt beginnt die Identifizierung mit DNA. Der zweite Flugschreiber sei noch nicht gefunden.


Der Pilot sei auf die Toilette gegangen, sagte Robin. Der Co-Pilot habe das Kommando gehabt und am Flight-Monitoring gespielt. Das Spielen am Flight-Monitoring könne nur absichtlich geschehen sein, so der Staatsanwalt: «Es sieht so aus, als habe der Copilot das Flugzeug vorsätztlich zum Absturz gebracht und so zerstört.»


Es habe überhaupt keine Notfallmeldung gegeben. Kein Notsignal, kein Mayday an den Tower. Während der ersten 20 Minuten gab es eine normale Kommunikation zwischen den beiden Piloten. «Unsere wohl plausibelste Deutung geht dahin, dass der Copilot durch vorsätzliche Enthaltung verhindert hat, die Tür zu öffnen», sagte der Staatsanwalt. So habe der Pilot nicht mehr ins Cockpit gelangen können.


«Ich kann nur wiederholen, dass der Co-Pilot den Sinkflug mit Vorsatz eingeleitet hat», sagte der Staatsanwalt. Es habe keine Veranlassung für ihn gegeben, das zu tun. Er habe keine Veranlassung gehabt, dem Piloten den Zugang zu verweigern. Er habe keinerlei Veranlassung gehabt, nicht auf Ansprache des Towers zu reagieren.


Der Name des Copiloten wurde mit Andreas Lubitz angegeben. Dieser sei nicht als Terrorist erfasst, so Staatsanwalt Brice Robin. (DPA)