Immobilienverwalter Patrizia erweitert Geschäftsmodell

Zu den von der Immobilengesellschaft Patrizia verwalteten Immobilien gehören auch 32 000 GBW-Wohnungen. Foto: Sven Hoppe/Archiv
Zu den von der Immobilengesellschaft Patrizia verwalteten Immobilien gehören auch 32 000 GBW-Wohnungen. Foto: Sven Hoppe/Archiv

Der Immobilienverwalter Patrizia ist bislang nur im institutionellen Bereich tätig - nun will das Unternehmen noch 2015 auch Privatanlegern Immobilienfonds verkaufen. Finanzvorstand Arwed Fischer kündigte an, dass so in den nächsten fünf Jahren ein Immobilienvermögen von einer Milliarde Euro verkauft werden soll. Die Investoren müssten mindestens 15.000 Euro aufbringen und seien zehn Jahre gebunden. In dieser Zeit will Patrizia jährliche Renditen von vier bis sechs Prozent ausschütten.


Nach der heute vorgelegten Bilanz hatte Patrizia Ende 2014 Wohn- und Gewerbeimmobilien im Wert von 14,6 Milliarden Euro verwaltet, im Vorjahr waren es 11,8 Milliarden Euro gewesen. Patrizia ist selbst nur zu einem kleinen Teil an dem Eigentum beteiligt - das Augsburger Unternehmen kümmert sich um die Immobilien von Pensionsfonds, Sparkassen und Versicherungen.


Mehr als die Hälfte davon sind Gewerbeimmobilien, neben Büros auch Supermärkte oder Altenpflegeheime. Zunehmend verwaltet Patrizia Gebäude im europäischen Ausland wie Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien.


Das SDAX-Unternehmen hatte im vergangenen Jahr das operative Ergebnis vor Steuern um rund 32 Prozent auf 50,2 Millionen Euro gesteigert. In diesem Jahr soll das Ergebnis um mindestens ein Zehntel steigen, das verwaltete Immobilienvermögen soll um zwei Milliarden Euro steigen. Den Schuldenstand hatte das Unternehmen, das knapp 800 Mitarbeiter hat, 2014 über den Verkauf von Wohnungen auf unter 200 Millionen Euro halbiert.


Zu den verwalteten Immobilien gehören auch die 32.000 GBW-Wohnungen, die ein Konsortium unter Führung von Patrizia vor zwei Jahren von der BayernLB gekauft hatte. Zuvor hatten die Augsburger bereits 21.000 Wohnungen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) übernommen. (DPA)