Immer zur Stelle: «Alles Lob» für Bayern-Keeper Neuer

Trainer Pep Guardiola (l) weiß bei wem er sich zuerst bedanken muss: Torwart Manuel Neuer. Foto: Andreas Gebert
Trainer Pep Guardiola (l) weiß bei wem er sich zuerst bedanken muss: Torwart Manuel Neuer. Foto: Andreas Gebert

Pep Guardiola bedankte sich noch auf dem Rasen bei Manuel Neuer. Der Trainer des FC Bayern drückte seinen Kopf an die Brust des Weltmeister-Torhüters. «Er hat im richtigen Moment zweimal überragend gehalten», sagte der Erfolgscoach anschließend bei der Pressekonferenz. Nicht nur Guardiola kam in seiner Analyse schnell auf den Schlussmann zu sprechen. Und das nach einem Spiel, bei dem die Münchner wieder ihre Tormaschinerie angeworfen und die Hochrechnungen um einen über vierzig Jahre alten Rekord weiter angeheizt hatten.


Am Tag der Gründung des Vereins vor 115 Jahren bezwangen die Bayern Aufsteiger 1. FC Köln mit 4:1. Damit kommt der deutsche Rekordmeister auf 18 Treffer in den vergangenen drei Spielen in der Fußball-Bundesliga. Insgesamt stehen die Münchner bei 63 Toren, elf Spiele sind es noch und die eigene Bestmarke aus der Spielzeit 1971/72 liegt bei 101 Treffern. Mit 17 Toren führt Arjen Robben zudem die Torschützenliste an. Gegen die Kölner trafen neben dem Niederländer (67.) am Freitagabend zum Auftakt des 23. Spieltages auch noch Bastian Schweinsteiger (3. Minute) und Franck Ribéry (10.) in einer atemraubenden Anfangsphase sowie Robert Lewandowski (75.) zum Endstand.


Und doch war es Neuer, dem zunächst ein äußerst ruhiger Abend zu drohen schien, der sich auch auszeichnen konnte. So sehr sogar, dass selbst Gäste-Trainer Peter Stöger sagte: «Hat er wunderbar gemacht.» Er meinte damit die beiden Glanzparaden gegen Torschütze Anthony Ujah und den eingewechselten Marcel Risse, als es noch 1:2 aus Sicht der Kölner stand. «Alles Lob für Manuel heute», meinte Mitspieler Robben. «Wahnsinn», wie er den Schuss von Risse rausgeholt habe. «Da steht halt nicht irgendeiner im Tor, sondern Manuel Neuer. Das waren zwei unglaubliche Reaktionen», konstatierte Stöger.


Neuer nahm es gewohnt professionell. Fürs Toreverhindern steht der Weltmeister zwischen den Pfosten. Mit Guardiola habe er noch ein zwei Situationen besprochen, erklärte der 28-Jährige zum Plausch nach dem Schlusspfiff vor 75 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena. Dabei ging es womöglich auch um den indirekten Freistoß in der ersten Halbzeit im eigenen Strafraum, den Neuer durch die Aufnahme einer Rückgabe von Jérôme Boateng verursacht hatte. Guardiola hatte daraufhin in Neuers Richtung gestikuliert. «Er ist emotionaler Trainer und man weiß, wie er an der Linie uns versucht zu helfen.»


Auch Sportvorstand Matthias Sammer lobte Neuer, rügte aber zugleich die Mannschaft des souveränen Tabellenführers, dass es überhaupt soweit kommen konnte. «Es kann nicht sein, dass wir im eigenen Stadion zweimal fast ein 2:2 bekommen», meinte Sammer. (DPA)