Südwest-CDU will mit Guido Wolf den Machtwechsel

Tritt für die Union gegen Ministerpräsident Kretschmann an: Guido Wolf ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2016. Foto: Bernd Weißbrod
Tritt für die Union gegen Ministerpräsident Kretschmann an: Guido Wolf ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2016. Foto: Bernd Weißbrod

Ulm (dpa) - Die baden-württembergische CDU hat wieder einen Hoffnungsträger: Guido Wolf soll die Partei 2016 an die Macht führen. Schafft er es, den beliebten Regierungschef Kretschmann abzulösen? Die Südwest-CDU will mit Guido Wolf an der Spitze die Regierungsmacht in Baden- Württemberg zurückerobern. Der Landesparteitag in Ulm wählte ihn mit 93,8 Prozent zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016. Der bisherige Landtagspräsident ist damit Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). 2011 hatte die CDU nach 58 Regierungsjahren die Macht an Grün-Rot abgeben müssen.

Wolf rief die rund 300 Delegierten zum gemeinsamen Kampf gegen die Landesregierung auf. «Wir haben wieder Selbstvertrauen, wir glauben an uns.» In seiner einstündigen Rede kündigte der 53-Jährige eine Politik nahe am Menschen und für die Mitte der Gesellschaft an. Die Landtagswahl sei eine «Schicksalswahl». Der Wahlsieg 2016 werde aber kein Selbstläufer. «Lasst uns nicht überheblich werden», mahnte Wolf, der von seiner Partei begeistert gefeiert wurde.


Ausdrücklich dankte er CDU-Landeschef Thomas Strobl für dessen Arbeit und einen fairen Wettbewerb im Kampf um die Spitzenkandidatur. Im Dezember hatte Strobl überraschend die CDU-Mitgliederbefragung gegen Wolf verloren. Wolf beteuerte, auf Teamarbeit zu setzen. Die CDU brauche «keinen Solotänzer, keinen Dirigenten ohne Orchester».


Zuvor hatte auch Strobl die CDU darauf eingeschworen, gemeinsam für einen Machtwechsel zu kämpfen. «Grün-Rot wird zu einer Fußnote der Geschichte Baden-Württembergs.»


Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte ihren Besuch beim Landesparteitag in Ulm kurzfristig abgesagt. Die CDU nannte keine Gründe für die Absage. Allerdings war Merkel zuletzt bei ihren Auftritten in Davos und in Florenz schwer erkältet. (DPA)