Größte Anti-Pegida-Demonstration im Südwesten - 20 000 Teilnehmer

20.000 Demonstranten protestieren gegen Pegida. Foto: Winfried Rothermel
20.000 Demonstranten protestieren gegen Pegida. Foto: Winfried Rothermel

Beim bisher größten Protest gegen die islamkritische Pegida-Bewegung in Baden-Württemberg sind am Freitag in Freiburg rund 20 000 Menschen auf die Straße gegangen. Nach Polizeiangaben blieb die Veranstaltung friedlich, wenngleich die Zahl Demonstranten überraschend hoch war. Die Menschen demonstrierten gegen Rassismus und Islamfeindlichkeit. Das Motto lautete «Farbe bekennen». Organisiert wurde der Protest von einem 28-jährigen Freiburger. 

Er hatte vor einem Monat über die Internet-Plattform Facebook spontan dazu aufgerufen. Es schlossen sich Organisationen, Parteien und die Stadt Freiburg an.


Ähnliche Aktionen sind in den nächsten Tagen auch in anderen Städten im Südwesten geplant. «Wir müssen öffentlich Farbe bekennen gegen jede Form von Intoleranz und Ausgrenzung», sagte Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne). Die südbadische Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte: «Fremdenfeindlichkeit hat bei uns keinen Platz. Pegida schürt Ängste, die aus meiner Sicht unbegründet sind.» Der Protest dagegen sei daher richtig.


Der Rektor der Freiburger Uni, Hans-Jochen Schiewer, sagte laut der «Badischen Zeitung» (Freiburg) in seiner Rede: «Die Uni ist multikulturell.» Es war eine der größten Demonstrationen, die je in Freiburg stattgefunden haben, schrieb die Zeitung.


Pegida selbst spielt in Baden-Württemberg bislang kaum eine Rolle. Am Montag (26.1.) will die Bewegung in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) erneut auf die Straße gehen. Es wäre die zweite Pegida-Kundgebung in Baden-Württemberg. Angekündigt sind auch zwei Gegendemonstrationen. Bei der Premiere vor zwei Wochen hatte die Polizei 100 Pegida-Anhänger und Gegendemonstranten gezählt.


Am verganenen Wochenende waren fast 12 000 Menschen in Mannheim gegen Intoleranz, Hass und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße gegangen. Auch bei dieser Veranstaltung hatte die Polizei weniger Teilnehmer erwartet. Viele Menschen sprachen sich auf ihren Plakaten für Vielfalt und gegen die Anti-Islam-Bewegung Pegida aus. Seifenblasen flogen durch die Luft. (DPA/LSW)