Coole Cruiser, starke Sportler: Neue Motorräder für 2015

Erstarktes Superbike: Der Motor der modernisierten Aprilia RSV4 RR leistet 148 kW/201 PS. Foto: Aprilia
Erstarktes Superbike: Der Motor der modernisierten Aprilia RSV4 RR leistet 148 kW/201 PS. Foto: Aprilia

Sie sind mehr der lässige Typ? Einer, der sonntags mit einem chromblitzenden Cruiser über Landstraßen schippert? Oder gehören Sie zur flotten Fraktion mit Faible für Superbikes? Wie dem auch sei: An Motorradneuheiten aller Spielarten mangelt es nicht. Nach und nach trudeln jetzt zig modernisierte und teils brandneue Motorradmodelle für die kommende Saison bei den Händlern ein. Von hübschen Retro-Bikes bis hin zu supersportlichen Maschinen mit über 200 Pferdestärken ist alles dabei. Ein Überblick:


Aprilia :Die sportlichste Marke des italienischen Piaggio-Konzerns hat ihr Superbike RSV4 RR (ab 18 490 Euro) renoviert, vor allem den Motor: Die Leistung des V-förmigen Vierzylinders steigt um rund zehn Prozent auf 148 kW/201 PS. Ein neues Triebwerk, das mit 1077 Kubikzentimetern etwas größer und mit 129 kW/175 PS ein wenig stärker ist als bisher, hat der knapp verkleidete RSV4-Ableger Tuono V4 1100 RR zu bieten (ab 16 490 Euro). Weitere Neuheit bei Aprilia: die Großenduro Caponord 1200 Rally (ab 16 390 Euro) mit Extras für Weltenbummler wie Hartschalenkoffer, geländetauglichen Speichenrädern, hohem Windschild und 24-Liter-Tank.


BMW: Es war nur eine Frage der Zeit, bis die BMW-Motorradabteilung weitere Modelle mit dem 2013 eingeführten wassergekühlten Boxermotor bestückt. Der 1170 Kubikzentimeter große und 92 kW/125 PS starke Zweizylinder kommt nun auch im Roadster R 1200 R (ab 12 800 Euro) und in dem komplett neuen Sporttourer R 1200 RS mit Halbverkleidung (ab 13 400 Euro) zum Einsatz. Neuzugang in der S-1000-Baureihe ist die S 1000 XR (ab 15 200 Euro) - ein Modellmix aus Sporttourer und hochbeiniger Reiseenduro mit 118 kW/160 PS. Der mindestens 17 200 Euro teure Supersportler S 1000 RR ist leichter (204 Kilogramm) und kräftiger (146 kW/199 PS) geworden. Neu beim Mittelklasse-Bike F 800 R (ab 8900 Euro) sind unter anderem der symmetrische Scheinwerfer, die Upside-down-Gabel und die auf 66 kW/90 PS gestiegene Leistung.


Ducati : Scrambler heißt das neue Einstiegsmodell von Ducati, das in den Ausstattungsspielarten Icon, Urban Enduro, Full Throttle und Classic angeboten wird (ab 8390 Euro). Technik und Design der kleinen Italienerin sind puristisch, für Vortrieb sorgt ein luftgekühlter Zweizylinder in L-Form mit 55 kW/75 PS. Bei seinem Spitzensportler dreht Ducati an der Leistungsschraube: Die neue 1299 Panigale (ab 20 490 Euro) kommt dank Hubraumplus auf 151 kW/205 PS. Der hochbeinige Tourer 1200 Multistrada (ab 16 490 Euro) bietet in der Neuauflage auch mehr Power und als Ausstattungs-Plus zum Beispiel Kurven-ABS.


Harley-Davidson: Drei Jahrzehnte lang läuft die Road Glide schon auf dem Harley-Heimatmarkt in den USA, jetzt kommt der Tourer mit rahmenfester Verkleidung und 64 kW/87 PS starkem 1,7-Liter-V2 als Special-Variante (ab 25 785 Euro) nach Deutschland. Ganz neu im Programm des US-Herstellers ist die Elektra Glide Ultra Limited Low (ab 28 795 Euro): Die geschrumpfte Version des Touring-Flaggschiffs bietet eine um 5,5 auf 68,5 Zentimeter verringerte Sitzhöhe.


Honda: Im Stil des Superbikes CBR1000RR Fireblade bringt Honda den Einsteiger-Sportler CBR300R mit 23 kW/31 PS starkem Einzylindermotor an den Start (ab 5055 Euro). Der 2011 eingeführte Tourer VFR800X Crossrunner (ab 12 490 Euro) erhält die erste Modellpflege: Der optimierte V4-Motor kommt auf 78 kW/106 PS und soll bei mittleren Drehzahlen mehr Druck machen als bisher, das Design geht stärker in Richtung Enduro. Zur Serienausstattung zählen LED-Scheinwerfer, Traktionskontrolle, ABS, Heizgriffe und höhenverstellbare Sitzbank.


Indian: Die wiederbelebte Traditionsmarke wartet mit dem üppig ausgestatteten Luxus-Tourer Roadmaster (ab 27 990 Euro) auf, der wie das Schwestermodell Chieftain von einem 1,8-Liter-V2 mit 62 kW/84 PS angetrieben wird. In entgegengesetzter Richtung ist der Mittelklasse-Cruiser Scout (ab 12 990 Euro) unterwegs - ein puristisches Bike vom alten Schlag mit Leder-Einzelsitz ab Werk.


Kawasaki :Die Ninja H2 zählt zweifelsohne zu den spektakulärsten Neuvorstellungen, denn im Gitterrohrrahmen dieses Superbikes steckt ein Kompressormotor. Der aufgeladene Reihenvierzylinder kommt in dem 25 000 Euro teuren Straßenmotorrad auf 147 kW/200 PS und in der Rennsportversion (ab 50 000 Euro) sogar auf 228 kW/310 PS, verspricht der Hersteller. Für Einsteiger bringt Kawasaki das kantige Naked Bike Z300 (ab 5195 Euro) mit 296 Kubikzentimeter großem und 29 kW/39 PS starkem Zweizylindermotor. Etwas mehr als doppelt so viel Hubraum und 45 kW/61 PS bietet der moderne Cruiser Vulcan S (ab 7295 Euro). Die Allrounder Versys 650 und Versys 1000 bekommen ein gefälligeres Gesicht mit neben- statt übereinander angeordneten Scheinwerfern.


KTM :Die österreichische Marke baut ihre Reiseenduro-Familie aus - nach oben mit dem künftigen Top-Modell 1290 Super Adventure (17 895 Euro), das von einem 1,3-Liter-V2 mit 118 kW/160 PS angetrieben wird und jede Menge Hightech mitbringt, darunter als erstes Motorrad eine Berganfahrhilfe. Nach unten ergänzt das Modell Adventure 1050 (ab 12 695 Euro) das Portfolio. Die Motorleistung von regulär 70 kW/95 PS können Anfänger mit A2-Führerschein auf 35 kW/48 PS drosseln lassen.


Moto Guzzi : Ein Sechsganggetriebe und die geänderte Sitzergonomie sind wesentliche Neuerungen beim optimierten Guzzi-Bestseller V7 II (ab 8490 Euro). Es bleibt beim 70er-Jahre-Look und den drei Varianten Stone, Special mit besonderer Lackierung und Racer mit Einzelsitz und Chrom-Tank. Zwei Modellneuheiten basieren auf der California 1400 mit 71 kW/97 PS starkem 1,4-Liter-V2: die klassisch designte Eldorado rollt auf Weißwandreifen, die Audace kommt als Muscle Bike mit vielen mattschwarzen Anbauteilen daher (jeweils ab 18 500 Euro).


MV Agusta :Die Turismo Veloce 800 (ab 15 990 Euro) und die schlankere Stradale 800 (ab 13 990 Euro) sind die ersten Reisemaschinen der italienischen Marke. Beide fahren mit einem 798 Kubikzentimeter großen Dreizylinder, der in der Turismo Veloce 81 kW/110 PS leistet und in der Stradale 85 kW/115 PS.


Suzuki: Das Warten auf ein Naked Bike mit Supersportler-Genen hat für Suzuki-Fans ein Ende: Die Maschine heißt GSX-S 1000, sie bekommt allerdings nicht den 1,0-Liter-Vierzylinder der aktuellen GSX-R 1000, sondern den langhubigeren Motor der 2007er Generation (K7), denn der sei besser für ein Straßenmotorrad geeignet. Die Preise sollen bei etwa 11 500 Euro starten. Als GSX-S 1000 F kommt die Neue mit knapper Verkleidung. Ebenfalls ganz frisch ist die auf Enduro getrimmte XT-Variante des 49 kW/67 PS starken Tourers V-Strom 650 mit Drahtspeichenrädern und schnabelförmiger Front (ab 8990 Euro).


Triumph: In vier Varianten geht die neue Generation der Reiseenduro Tiger 800 an den Start (ab 9990 Euro). Als Tiger 800 XR ist die Maschine eher straßenorientiert, als XC-Modell mit Speichenrädern, Stollenreifen und längeren Federwegen fit fürs Gelände. Beide gibt es jeweils noch mit zusätzlichem «x» im Namen und mehr Ausstattung. Gemeinsamer Nenner ist der generalüberholte Dreizylindermotor mit 70 kW/95 PS. Von den Retro-Bikes Bonneville und Thruxton legt Triumph verschiedene Sondermodelle auf.


Victory :Die US-Marke zielt mit der Magnum (ab 21 490 Euro) - eine Wuchtbrumme im Bagger-Stil mit großem 21-Zoll-Vorderrad und tiefem Heck - sowie dem schnörkellosen Cruiser Gunner (ab 12 990 Euro) auf die Harley-Kundschaft. Beide Maschinen sind mit einem dicken V2-Motor mit 1731 Kubikzentimetern Hubraum bestückt.


Yamaha:Beim rundum erneuerten Supersportler YZF-R1 (ab 18 495 Euro) treffen 200 Pferdestärken auf 199 Kilogramm Motorrad. Viele Teile stammen direkt aus dem Rennsport. Unauffällige LED-Scheinwerfer und Blinker erwecken den Anschein, als handelte es sich um einen reinen Renner ohne Straßenzulassung. Neues Einsteigermodell im Stil eines Superbikes ist die YZF-R3 (ab 5395 Euro) mit 321 Kubikzentimetern Hubraum und 31 kW/42 PS. In die Dreizylinder-Familie MT-09 hält die Touring-Variante Tracer (ab 9595 Euro) Einzug. Und für Fans schwerer Naked Bikes gibt es die stilistisch modernisierte XJR 1300 (ab 10 295 Euro) und deren Retro-Ableger Racer (ab 11 495 Euro) nach Art von Rennmaschinen der 70er Jahre. (DPA/TMN)