Die Grünen sind nach den Worten des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann «selbstverständlich» eine Wirtschaftspartei. Beim Bundesparteitag der Grünen am Freitag in Hamburg sprach sich Kretschmann für eine soziale und ökologische Marktwirtschaft aus und wandte sich gegen eine Bevormundung der Wirtschaft. «Wir müssen heute Unternehmern nicht dauernd beibiegen, was grün ist», sagte der einzige grüne Länderregierungschef vor knapp 500 Delegierten. Die Partei müsse sich in dieser Frage ändern.
Es müsse ein ökologischer Ordnungsrahmen gesetzt werden. «In diesem Rahmen sollen sich dann Menschen wirklich frei entfalten, und in dem soll sich freier Unternehmergeist entfalten.» Dann werde
es immer mehr Menschen geben, die im Sinne der Grünen von ihrer Freiheit einen vernünftigen Gebrauch machen. Seine an der Parteibasis umstrittene Forderung, die Grünen müssten die neue klassische
Wirtschaftspartei werden, wiederholte Kretschmann nicht.
An diesem Samstag will Kretschmann in der Debatte zur Flüchtlingspolitik vor der Basis sein umstrittenes Ja zum Asylkompromiss im Bundesrat verteidigen. Dies hatten vor allem Parteilinke scharf kritisiert. (DPA)