Aktiv werden! 5 Tipps gegen das Herbsttief

Raus trotz Dämmerlicht: Gegen das Herbsttief hilft Bewegung - zum Beispiel Radfahren. Foto: Tobias Hase
Raus trotz Dämmerlicht: Gegen das Herbsttief hilft Bewegung - zum Beispiel Radfahren. Foto: Tobias Hase

Einfach die Decke über den Kopf ziehen und auf den Frühling warten: Das klingt bei dem trüben Wetter momentan sehr verlockend. Nur ist diese Strategie leider völlig falsch. Stattdessen heißt es: Nicht durchhängen - den inneren Schweinehund bekämpfen! Morgens wird es nicht mehr richtig hell, dafür schon am Nachmittag wieder stockdunkel: Nun ist es doch noch richtig Herbst geworden. Viele würden jetzt gerne den ganzen Tag im Bett bleiben. Doch genau das ist der falsche Weg, um Müdigkeit und gedrückter Stimmung Herr zu werden. 

Der Psychologe und Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley aus Regensburg gibt fünf Tipps:


1. Schlaf: «Wir haben hormonell bedingt ein erhöhtes Schlafbedürfnis», erklärt Zulley, warum sich viele jetzt so müde fühlen. Da dieser Bedarf besteht, sei es falsch, ihm nicht nachzugeben. «Allerdings nur begrenzt.» Das heißt, etwas mehr Schlaf ist in Ordnung - den ganzen Tag im Bett rumzulümmeln aber nicht. Stattdessen kommt dann der zweite Tipp ins Spiel:


2. Aktiv sein: Wichtig ist, weiterhin rauszugehen und sich zu bewegen oder mit Freunden zu treffen. Denn wo Schlaf gegen die erhöhte Müdigkeit hilft, bekämpft Aktivsein das Stimmungstief. Bei Dunkelheit fehlt für das Rausgehen nur oft die Motivation. «Am besten klappt es immer, wenn man ein festes Programm hat.» Zum Beispiel können sich die Freunde schon fest miteinander verabreden - oder die Joggingrunde oder das Fitnessstudio wird als Termin in den Kalender geschrieben. «Dann gibt es gar nicht die Diskussion: Mache ich das jetzt oder nicht?», beschreibt Zulley die Strategie zur Selbstmotivation.


3. Ernährung: «Wir haben auch hormonell bedingt einen höheren Kohlenhydrathunger», erklärt Zulley. Er findet nichts Falsches daran, dem nachzugeben - natürlich nicht exzessiv und nicht, wenn andere Gesundheitsprobleme dem entgegenstehen. «Wir essen im Winter anders als im Sommer.»


4. Licht: Wenn es geht, tanken die Menschen im Winter Sonnenlicht, zum Beispiel bei einem kleinen Spaziergang in der Mittagspause. Zulley rät außerdem, es tagsüber zum Beispiel im Büro so hell wie möglich zu machen: «Alle Lichter an!» Abends sollte es dann ruhig etwas dunkler werden. «Da muss man den Körper ja auch langsam in den Schlafrhythmus bringen.» Kerzen sorgen für Gemütlichkeit und warmes Licht. Besondere Lichttherapiegeräte, die das Sonnenlicht imitieren, braucht es in der Regel nicht. «Die empfehlen wir bei Patienten mit Winterdepression.»


5. Düfte, Farben, Musik:Hier muss jeder ausprobieren, was für ihn funktioniert. Belebende Gerüche, warme Farben oder rockige Musik können eventuell dazu beitragen, die Stimmung zu heben - das sei aber von Person zu Person verschieden, sagt Zulley. (DPA/TMN)