Fledermäuse bremsen Sauschwänzlebahn erneut aus

Ein Zug der historischen Sauschwänzlebahn. Foto: Rolf Haid/Archiv
Ein Zug der historischen Sauschwänzlebahn. Foto: Rolf Haid/Archiv

Knapp ein Jahr nach dem erstmals angeordneten Zwangsstopp müssen die Züge der historischen Sauschwänzlebahn im Schwarzwald auch diesen Winter im Depot bleiben. Von November bis März darf aus Gründen des Tierschutzes keine Bahn fahren, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Schwarzwald-Baar. Das im Vorjahr verhängte Fahrverbot wurde erneuert und gelte nun auch für diesen und die kommenden Winter. In den sechs Tunnels der Bahn hatten sich im Winter zuletzt mehr als 200 Mopsfledermäuse eingenistet. 

Für die vom Aussterben bedrohte Tierart ist es Angaben zufolge eines der größten Winterquartiere Deutschlands, Zugverkehr würde sie stören.


Die Bahn mit Sitz in Blumberg habe das Programm zur Wintersaison wegen des Fahrverbots ersatzlos gestrichen, sagte eine Sprecherin der Bahnbetreiber. Die Folge seien finanzielle Einbußen. Die Betreibergesellschaft lasse das Verbot erneut gerichtlich prüfen. Anfang des Jahres waren sie vor dem Verwaltungsgericht Freiburg mit ihrer Forderung gescheitert, die Fahrten mit Dampflokomotiven zumindest teilweise wieder zu erlauben. Die Suche nach einem Kompromiss hatte keine Lösung gebracht.


Die Sauschwänzlebahn ist eine überregional bekannte Touristenattraktion. Nach Angaben der Betreiber befördert sie jährlich 110 000 bis 120 000 Passagiere, im Winter hatte das Unternehmen mit rund 2000 Gästen gerechnet. Die von April bis Oktober laufende Sommersaison ist von dem Fahrverbot nicht betroffen.


Um die Auswirkungen des Zugverkehrs auf die Fledermäuse näher zu untersuchen, hat das Landratsamt für diesen Winter ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es läuft bis März nächsten Jahres und soll zeigen, ob und wie die Fledermäuse durch die Bahn gestört werden. (DPA/LSW)