Automatenverband: Spielhallengesetz kommt Berufsverbot gleich

Die Einschränkungen für Spielhallen werden größer. Foto: Ole Spata/Archiv
Die Einschränkungen für Spielhallen werden größer. Foto: Ole Spata/Archiv

Das Landesspielhallengesetz entpuppt sich nach Angaben des Automatenverbands Baden-Württemberg als Berufsverbot für die Branche. Laut einer Studie der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim müssen in der Landeshauptstadt Stuttgart bis Mitte 2017 mehr als 80 Prozent der Spielhallen schließen, wenn die Vorgaben des Gesetzes umgesetzt werden. «Das ist desaströs», sagte Verbandschef Michael Mühleck am Donnerstag in Stuttgart. Man könne auch von einer «Abschaffung der Branche» sprechen.

Um den Spielhallen-Boom der vergangenen Jahre zu bremsen, war etwa ein Mindestabstand zwischen zwei Spielhallen von 500 Metern festgeschrieben worden. Auch muss ein Abstand zu Schulen von 500 Metern eingehalten werden. Und in Gebäuden, wo bereits eine Spielhalle existiert, darf keine weitere eingerichtet werden.


Müssten tatsächlich viele der gut 1100 Spielhallen im Land schließen, drohten die Spieler an illegale Spielorte abzuwandern. Oder ins Internet, wo die soziale Kontrolle und die Möglichkeit der Hilfen für Spielsüchtige nicht möglich sei. Nach Angaben des Automatenverbands machen die Spielhallen mit knapp 20 000 Geräten einen Umsatz von 569 Millionen Euro im Jahr. Seit der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2006 habe sich der Umsatz verdoppelt. (DPA/LSW)