Französische Filmtage sollen Emotionen wecken

Festivalleiter Christopher Buchholz. Foto: Marc Herwig/Archiv
Festivalleiter Christopher Buchholz. Foto: Marc Herwig/Archiv

«Von Angesicht zu Angesicht» wollen die 31. Französischen Filmtage in Tübingen und Stuttgart einen Blick auf die Filmlandschaft des Nachbarlandes werfen. «Filme sind eine Art Spiegel - man versucht sich selbst zu erkennen und zugleich etwas über andere zu erfahren», sagte Festivalleiter Christopher Buchholz der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe im Kino um die emotionale Begegnung zwischen Menschen und Filmen. Das Festival zeigt vom 29. Oktober bis 5. November rund 150 Produktionen.

Es gilt mit zuletzt mehr als 13 000 Besuchern als das größte französischsprachige Filmfest im deutschsprachigen Raum.


Neben dem afrikanischen Kino stehen laut Buchholz in diesem Jahr neun Kurzfilme junger Filmemacher aus der Schweiz im Fokus. Damit will der Festivalleiter experimentelle Werke fördern: Kurze Webformate würden heute gerade junge Leute beeinflussen - das Gedankenmachen über Geschichten, die man erzählen wolle, käme häufig zu kurz.


Eröffnet werden die Filmtage mit dem neuen Film des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako. In «Timbuktu» zeigt Sissako den gesellschaftlichen Zerfall unter fundamentalistischem Terror.

Insgesamt werden im Südwesten laut Buchholz etwa 30 Deutschlandpremieren zu sehen sein. Ernste Themen wie ein Syrien-Porträt oder eine Serie zum ersten Weltkrieg mit neu eingefärbten Archivbildern kommen genauso auf die Leinwand wie skurrile Komödien.


Eine Retrospektive ist dem Regisseur und Romanautoren François Dupeyron gewidmet, der 2003 durch den Kinoerfolg «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran» bekannt wurde.


Traditionell konkurrieren die Filmemacher in einer Reihe von Wettbewerben um Preise von insgesamt knapp 40 000 Euro. In den vergangenen Jahren haben die Auszeichnungen regelmäßig Nachwuchsregisseuren geholfen, ihre Werke bundesweit auf die Spielpläne der Programmkinos zu bringen. (DPA/LSW)