IG Metall kritisiert mögliche Verlagerung von Sprinter-Produktion

In Düsseldorf sollen 1800 Stellen wegfallen. Foto: Federico Gambarini/Archiv
In Düsseldorf sollen 1800 Stellen wegfallen. Foto: Federico Gambarini/Archiv

Arbeitnehmervertreter des Autobauers Daimler protestieren mit scharfen Worten gegen eine mögliche Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion von Düsseldorf nach Nordamerika. Ein massiver Arbeitsplatzabbau mit dem Ziel einer Verlagerung in einen anderen Wirtschaftsraum sei ein Tabubruch und absolutes Novum bei Daimler, sagte der Chef der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, am Freitag in Düsseldorf. Gewerkschaft und Betriebsrat befürchten den Wegfall von 1800 Jobs in Düsseldorf. Insgesamt sind dort bei Daimler 6500 Menschen beschäftigt.

Der Autokonzern hatte am Dienstag angekündigt, in Nordamerika ein zusätzliches Werk für die nächste Generation des Transporters zu bauen. Der Generationswechsel steht etwa 2016 an. Zugleich beschloss das Unternehmen Investitionen von 300 Millionen Euro für den bestehenden Standort in Düsseldorf - das weltweit größte Transporterwerk von Daimler. Neue Investitionsversprechen reichten aber bei weitem nicht, sagte Giesler. «Für uns zählt jeder Arbeitsplatz.»


Der Düsseldorfer Betriebsrat und die Firmenleitung verhandeln derzeit über die Zukunft des Werkes. Eine Lösung solle «in den nächsten Wochen, auf jeden Fall in diesem Jahr» gefunden werden, sagte ein Daimler-Sprecher. Bisher gebe es noch keine Entscheidung zu den Auswirkungen beim Personal. Bei Daimler sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2016 ausgeschlossen. (DPA)