Tourismus in Deutschland rechnet mit Rekordjahr

"Herzlich willkommen" heißt es nicht nur im Glottertal. Foto: Rolf Haid/Archiv
"Herzlich willkommen" heißt es nicht nur im Glottertal. Foto: Rolf Haid/Archiv

Nach vier Jahren Wachstum in Folge rechnet der Tourismus in Deutschland erneut mit einem Gästerekord. Die Bilanz des vergangenen Jahres von deutschlandweit knapp 412 Millionen Übernachtungen werde in diesem Jahr übertroffen, teilte der Deutsche Tourismusverband (DTV) am Donnerstag in Freiburg mit. 2014 sei damit das fünfte Rekordjahr in Folge. Im Vergleich zum Vorjahr werde es ein Plus von 2 bis 2,5 Prozent geben. Deutschland habe sich damit zum führenden Touristenziel in Europa entwickelt und stehe vor Spanien und Italien. Motor des Wachstums seien Touristen aus dem Ausland.

Die Weichen für den Rekord wurden durch die nun zu Ende gegangene Sommersaison gelegt, sagte Verbandspräsident Reinhard Meyer beim diesjährigen Deutschen Touristentag in Freiburg. Stark seien die Monate Juni und August gewesen. Lediglich im Juli habe es einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent gegeben. Als Gründe nannte Meyer den späten Ferienbeginn sowie die Fußball-Weltmeisterschaft, die viele zu Hause verfolgten.


Die meisten Touristen reisen den Angaben zufolge nach Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Schlusslichter bilden laut Verband das Saarland, Bremen und Sachsen-Anhalt.


Beliebt seien vor allem Städtereisen sowie Aufenthalte in ländlich strukturierten Ferienregionen, sagte Meyer. Ziel sei es, ökologische Aspekte dort künftig in den Vordergrund zu rücken. Die Branche reagiere damit auf eine entsprechende Nachfrage. Mit 2,9 Millionen Arbeitsplätzen sei der Tourismus einer der größten Wirtschaftszweige Deutschlands, noch vor der Automobilindustrie und dem Bankenbranche.


Baden-Württemberg verzeichne das vierte Rekordjahr in Folge, sagte Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne). Der Südwesten wachse überdurchschnittlich, vor allem durch ausländische Touristen. Dieser Trend werde in den kommenden Jahren anhalten. (DPA/LSW)