Bertelsmann baut Geschäft mit der Bildung aus

Bildung soll neben Medien und Dienstleistungen die dritte Säule des Bertelsmann-Konzerns werden. Foto: Bernd Thissen
Bildung soll neben Medien und Dienstleistungen die dritte Säule des Bertelsmann-Konzerns werden. Foto: Bernd Thissen

Der Medienriese Bertelsmann baut sein Geschäft mit der Bildung aus. Der Gütersloher Konzern wird dazu den US-amerikanischen Online-Bildungsanbieter Relias Learning für einen mittleren dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag vollständig übernehmen. Das kündigte Bertelsmann am Dienstag an. Es sei die größte Übernahme Bertelsmanns in den USA seit dem Kauf der Verlagsgruppe Random House 1998, sagte Vorstandschef Thomas Rabe. Sie muss aber noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Rabe bekräftigte im Bertelsmann-Intranet das Ziel: «Wir wollen mit Bildung mittelfristig eine Milliarde Euro Umsatz erzielen.» Der gesamte Konzern (RTL Group, Gruner + Jahr, Arvato) hatte zuletzt einen Umsatz von 16,4 Milliarden Euro verbucht.


Das weltweite Marktvolumen des Bildungssektors liege bei insgesamt rund fünf Billionen US-Dollar (3,9 Billionen Euro) und weise hohe Wachstumsraten auf, sagte Rabe. Die für Relias relevante Marktgröße betrage dabei knapp 20 Milliarden Dollar. Relias sei zwischen 2010 und 2013 jährlich um mehr als 20 Prozent gewachsen.


Über 20 Millionen Kurse des Unternehmens würden pro Jahr absolviert. Relias habe mehr als 4000 institutionelle Kunden und knapp 300 Mitarbeiter. Details zum Umsatz und Ergebnis nannte Rabe nicht.


Im Bildungsbereich konzentriere sich Bertelsmann auf drei Geschäftsfelder: E-Learning, medizinische Ausbildung und Hochschul- Dienstleistungen. «Mit Relias übernehmen wir den führenden Anbieter von E-Learning-Lösungen für die Mitarbeiterfortbildung im Gesundheitsbereich», hieß es.


Erst im September hatte sich Bertelsmann an dem US-Online-Bildungsanbieter Udacity beteiligt. Auch in anderen Staaten wie China, Brasilien und Indien baut der Konzern sein Geschäft mit der Bildung gezielt aus. Anfang des Monats hatte das Unternehmen die restlichen Anteile des Hamburger Verlags Gruner + Jahr übernommen. (DPA)