Jakobskreuzkraut gefährdet Weidetiere im Südwesten

Jakobskreuzkraut: Orale Aufnahme kann zum Tod führen. Foto: Felix Kästle
Jakobskreuzkraut: Orale Aufnahme kann zum Tod führen. Foto: Felix Kästle

Die gelben Blüten sind hübsch anzusehen, aber die Pflanze kann gefährlich werden: Im Südwesten findet sich immer häufiger Jakokskreuzkraut am Straßenrand, auf Weiden und in Gärten. Die Pflanze könne bei Pferden und Rindern Schaden anrichten, da sie bei beiden Tierarten zu tödlichen Vergiftungen führe, heißt es beim Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf im Kreis Ravensburg. Das Kreuzkraut enthalte giftige Inhaltsstoffe, sogenannte Pyrrolizidinalkaloiden. 

Sie wirkten leberschädigend und reichern sich im Organismus an, da sie nicht abgebaut werden können.

In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Pflanze in Deutschland stark ausgebreitet, so eine Bilanz des LAZBW. Die Pflanze wachse hauptsächlich an Straßen- und Wegrändern, Bahndämmen, Böschungen und auf ungepflegten Weiden.


«Die tödliche Dosis für ein Pferd beträgt ungefähr 25 Kilogramm frische Pflanzen, beim etwas weniger empfindlichen Rind etwa 90 Kilogramm», so das LAZBW. Allerdings meiden die Tiere die frischen Pflanzen oft, da sie bitter schmecken, wie Anette Herbster vom Landesbauernverband Baden-Württemberg in Stuttgart sagt. Wenn das Jakobskreuzkraut dagegen im Heu oder in der Silage vorkommt, bemerken die Rinder und Pferde es oft gar nicht, die Folgen seien tödlich.


Auch für Menschen kann die Pflanze gefährlich werden: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wies im vergangenen Sommer in verschiedenen handelsübliche Kräutertee- und Teeproben einen sehr hohen Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden nach. Zwar sei eine akute Gesundheitsschädigung bei kurzfristiger Aufnahme für Erwachsene und Kinder unwahrscheinlich. Bei längerfristigem Verzehr überdurchschnittlich hoher Mengen könnte aber ein Risiko besonders für Kinder, Schwangere und Stillende bestehen. (DPA/LSW)