DLRG rettet weiter ehrenamtlich

Rettungsschwimmerin am Timmendorfer Strand. Foto: Markus Scholz
Rettungsschwimmerin am Timmendorfer Strand. Foto: Markus Scholz

Immer wieder musste in den vergangenen Tagen die DLRG Schwimmer aus der aufgewühlten Ostsee retten. Nicht selten ist es Leichtsinn, der Badende in Not bringt. Sollen sie künftig für die Rettung zahlen? Die zahlreichen Rettungseinsätze an der Ostsee haben zu einer Debatte geführt, ob leichtsinnige Schwimmer zur Kasse gebeten werden sollen. 

Die Deutsche Lebens- und Rettungsgesellschaft (DLRG) kündigte an, weiter ehrenamtlich zu retten.

 

In einem Interview der «Saarbrücker Zeitung» (Freitag) hatte DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje auf die Frage, ob eine Rettung durch die DLRG kostenfrei bleiben soll, erklärt: «Unter dem Eindruck dessen, was wir in den letzten Tagen erlebt haben, müssen wir darüber nachdenken.» Es gebe bereits in den Küstenländern Bestrebungen, entsprechende Änderungen bei den Rettungsdienstgesetzen vorzunehmen.

 

Der DLRG-Präsident fügte in dem Interview aber zugleich hinzu: «Grundsätzlich gilt für die DLRG auch in Zukunft: Wir retten ehrenamtlich auf freiwilliger Basis.» Später ergänzte er in einer Erklärung: «Die DLRG wird auch zukünftig bei Opfern von Wasserunfällen keine Gebühren für ihre Einsätze eintreiben. Die Rettungsschwimmer arbeiten seit über 100 Jahren ehrenamtlich, und das wird auch so bleiben.»

 

In der Erklärung appellierte die Deutsche Lebens- und Rettungsgesellschaft an die Politik, «den Wasserrettungsdienst angemessen in die Rettungsdienstgesetze» zu integrieren. Neben bestehenden individuellen vertraglichen Vereinbarungen mit Kurverwaltungen sollten auch generelle Regeln für eine Kostenerstattung geschaffen werden.

 

Bei hohen Wellen und starken Strömungen haben DLRG-Retter in den vergangenen Tagen an der Ostsee Dutzende Male Schwimmer aus dem Wasser gerettet. Viele Schwimmer badeten direkt vor den roten Fahnen der DLRG-Wachen. In der vergangenen Woche hatte es bundesweit mehrere tödliche Badeunfälle gegeben, bei einigen gilt Unvernunft als Ursache. Am schlimmsten waren die Ostseeküsten wegen der extremen Wind- und Strömungslage betroffen.

 

Die DRK-Wasserwacht Mecklenburg-Vorpommern hatte Sanktionen für den Fall gefordert, dass Badegäste die warnenden roten Flaggen ignorieren. «Ein Verbot kann die Zahl der Unfälle reduzieren», hatte Landesreferent Thomas Powasserat begründet. Rechtlich wäre ein Badeverbot nach Expertenmeinung auch möglich. Die Kommunen könnten das Schwimmen dann als Ordnungswidrigkeit ahnden. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) wies aber entsprechende Forderungen zurück. «Wer sein Leben sinnlos aufs Spiel setzt, den werden auch Bußgelder nicht davon abhalten.»

 

Die DLRG rechnete am Freitag damit, dass sich die Gefährdungslage an der Ostsee zum Wochenende beruhigen wird. (DPA)

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