Petition gegen Kunsthallen-Abriss scheitert im Landtag

Schilder gegen den Abriss der Kunsthalle. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Schilder gegen den Abriss der Kunsthalle. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Der geplante Abriss der Mannheimer Kunsthalle rückt in greifbare Nähe. Am Donnerstag scheiterte eine Bürgerinitiative vor dem Landtag mit einer Petition gegen das Projekt. «Wir sind sehr erleichtert über die Entscheidung», sagte Kunsthallendirektorin Ulrike Lorenz der Nachrichtenagentur dpa. «Es gab bei uns durchaus ein leichtes Bangen.»

 

Nun soll am 11. August der Bauzaun stehen. Nach und nach wird das Gebäude dann entkernt. 2017 soll der Neubau fertig sein. Offen ist, ob die Klage einer Künstlerin gegen die Entfernung ihres Werkes den Abriss noch stoppen kann. Eine Entscheidung soll es im September geben.

 

Die Bürgerinitiative zeigte sich tief enttäuscht über das Ergebnis. «Ich könnte wirklich heulen», sagte Mitbegründerin Gerda Lambrecht. «Es war so eine Herzensangelegenheit.» Sie habe sich bis zuletzt Hoffnungen gemacht. Für die Initiative ist der Neubau Geldverschwendung. Sie fordert stattdessen eine Sanierung des Gebäudes aus dem Jahr 1983. Die Petition hatte gut 3000 Unterstützer.

 

Der Landtag verwies auf das Selbstverwaltungsrecht der Kommune. Der Gemeinderat der Stadt hatte sich für einen Neubau ausgesprochen. Bei dieser Entscheidung seien keine Rechtsverstöße erkennbar. Lorenz sagte: «Wir hatten auf alle Missverständnisse und Darstellungen der Bürgerinitiative eine fundierte Antwort.»

 

Sie argumentiert, der sogenannte Mitzlaff-Bau sei stark sanierungsbedürftig und energetisch ungenügend. Das Gebäude sei außerdem für eine wachsende Sammlung zu klein. Lorenz möchte eine Kunsthalle mit Weltrang für Mannheim. Der Bau steht am Vorzeigeplatz der Stadt in unmittelbarer Nähe des Wasserturms, dem Wahrzeichen. Es sind bislang Kosten von 68,3 Millionen Euro angesetzt. Der Großteil ist über eine 50-Millionen-Euro-Spende abgedeckt. (DPA/LSW)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0