Landtag stimmt für Ganztagsschulgesetz: Ende eines Provisoriums

Kultusminister Andreas Stoch. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Kultusminister Andreas Stoch. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv

Ende für ein langjähriges Provisorium: Mit den Stimmen der Regierungskoalition hat der Landtag die seit fünf Jahrzehnten im Modellversuch betriebenen Ganztagsschulen gesetzlich verankert. CDU und FDP lehnten am Mittwoch in Stuttgart den Gesetzentwurf von Kultusminister Andreas Stoch (SPD) ab. Grund: Den Familien werde die Ganztagsschule aufgezwungen, sie hätten keine echte Wahlfreiheit.

 

Stoch warf der Opposition vor, «krampfhaft ein Haar in der Suppe» finden zu wollen.

 

Mit dem Gesetz will Grün-Rot den Ganztagsbetrieb vor allem bei den 2400 Grundschulen vorantreiben, die laut Stoch zu lange «im bildungspolitischen Abseits» gestanden haben. Der Forderung der Opposition nach mehr freiwilligen Angeboten für Schüler am Nachmittag hielt der Minister entgegen: «Schule ist ein Ort, wo Qualität im Mittelpunkt steht - nicht Flexibilität.»

 

Die Kinder profitierten enorm von der für die Ganztagsschule typischen Rhythmisierung, das heißt dem Wechsel von Phasen der An- und Entspannung, von Aktivität und Konzentration. Die Eltern seien in der Schulkonferenz in die Entscheidung über Ganztagsbetrieb und über dessen Ausgestaltung beteiligt, erläuterte der Minister.

 

Der Schulverwaltung liegen mehr als 180 Anträge von kommunalen Schulträgern auf Ganztagsbetrieb im kommenden Schuljahr vor, über die in Kürze entschieden wird. Nach dem neuen Konzept werden die Ganztagsgrundschulen deutlich besser mit zusätzlichen Lehrerwochenstunden ausgestattet als im Modellversuch. (DPA/LSW)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0