Südwestindustrie 2013: neuer Umsatzrekord mit nahezu 314 Milliarden Euro – Exportquote steigt auf fast 53 Prozent

© vege - Fotolia.com
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Moderater Beschäftigtenzuwachs und neuer Höchststand bei den Entgelten. Nach dem konjunkturellen Dämpfer des Vorjahres stand das Jahr 2013 bei der Südwestindustrie) im Zeichen des einsetzenden Aufschwungs. Die zu Jahresbeginn noch deutlich angespannte Wirtschaftslage hellte sich in der zweiten Jahreshälfte spürbar auf. 

Wie das Statistische Landesamt feststellt, erhöhten sich die Auftragseingänge der baden-württembergischen Industriebetriebe im Jahr 2013 preisbereinigt um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2012: −3,6 Prozent). Der Produktionsausstoß war mit einem Plus von 1 Prozent ebenfalls aufwärts gerichtet (2012: −1,6 Prozent). Zudem legte der preisbereinigte Umsatz um 1,3 Prozent (2012: −0,5 Prozent) zu.

 

Nominal ergab sich bei den Umsätzen der heimischen Industriebetriebe2) im Jahr 2013 eine neue Rekordmarke. Der Höchststand des Vorjahres wurde um 4,7 Milliarden Euro (+1,5 Prozent) auf 313,6 Mrd. Euro gesteigert. Die umsatzstärkste Industriebranche Baden-Württembergs ist traditionell die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«. Hier wurden im Jahr 2013 Erlöse von 87,9 Mrd. Euro erzielt. Das Umsatzwachstum von 3,8 Prozent lag dabei deutlich über dem der Südwestindustrie. Nur wenig schwächer war die Wachstumsrate im »Maschinenbau«, der mit 67,9 Mrd. Euro (+3,3 Prozent) den zweithöchsten Umsatz unter den heimischen Industriebranchen erreichte.

 

Das Wachstum der nominalen Umsätze ging auf die positive Entwicklung des Auslandsgeschäftes zurück. Die baden-württembergischen Industriebetriebe steigerten ihre Auslandserlöse im Jahr 2013 um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 165,1 Mrd. Euro. Mit den inländischen Kunden kam es zu Umsätzen von 148,6 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entsprach. Damit entwickelte sich das Inlandsgeschäft wie im Vorjahr gegenläufig zum Auslandsgeschäft. Die Exportquote der Südwestindustrie stieg um 1,4 Prozentpunkte und erreichte mit 52,6 Prozent eine neue Rekordmarke. Spitzenreiter im Branchenvergleich waren hier die »Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen« (73,4 Prozent) und die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (70,7 Prozent).

 

Der Beschäftigtenanstieg in der Südwestindustrie setzte sich im Jahr 2013 mit moderatem Tempo fort. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Industriebeschäftigten um rund 10 900 (+0,9 Prozent) auf 1 220 100 Personen zu.3) Nach dem krisenbedingten Personalabbau der Jahre 2009 und 2010 (zusammen −70 500 Personen) erhöhte sich die Beschäftigtenzahl damit zwar bereits das dritte Jahr in Folge (+65 100 Personen in diesem Zeitraum). Allerdings konnte das Vorkrisenniveau noch nicht wieder ganz erreicht werden. Unter den Industriebranchen Baden-Württembergs weist der »Maschinenbau« mit 298 700 Personen den höchsten Personalbestand auf. Das Beschäftigtenwachstum (+1 Prozent) lag hier knapp über dem der Südwestindustrie. In der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, der gemessen an den Beschäftigten zweitgrößten Industriebranche (211 800 Personen), fiel das Tempo des Personalaufbaus noch deutlich höher aus (+2 Prozent). Zusammen mit dem Wachstum in der »Herstellung von Metallerzeugnissen« (+3 200 Personen) machte der Beschäftigtenanstieg im »Maschinenbau« (+3 000 Personen) und in der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« (+4 200 Personen) rechnerisch beinahe den gesamten Personalaufbau der Südwestindustrie aus.

 

Die gezahlten Entgelte der Südwestindustrie stiegen im Jahr 2013 spürbar an, wenn auch nicht so stark wie im Vorjahr. Insgesamt zahlten die heimischen Industriebetriebe Löhne und Gehälter in Höhe von 58,5 Mrd. Euro und damit 1,9 Mrd. Euro (+3,4 Prozent) mehr als in 2012. Das durchschnittliche Entgelt je Beschäftigten erhöhte sich um rund 1 200 Euro (+2,5 Prozent) auf 48 000 Euro. Die Entgeltsummen erreichten damit sowohl absolut als auch in der Pro-Kopf-Betrachtung neue Rekordwerte. Die höchsten Entgelte je Beschäftigten wurden in der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« mit durchschnittlich 60 900 Euro (+2,7 Prozent) gezahlt.

 

Quelle: Statistisches Bundesamt